Ohr-Akupunktur

„Wie oben, so unten – Wie innen, so außen –
Wie der Geist, so der Körper. “

(aus dem Kybalion)

Energiefluss anregen

Historisches zur Ohrakupunktur*

Die Ohr-Akupunktur ist eine Sonderform der Körper-Akupunktur. Der Lyoner Arzt Dr.Paul Nogier hat maßgeblich dazu beigetragen, dass empirisch (durch Beobachtung) die wenigen zunächst in der klassischen Akupunktur Chinas angewandten Ohrpunkte systematisiert und erweitert wurden, also eine Art ‚Landkarte‘ des Ohres entstand. Seine entsprechenden Erkenntnisse hat er 1956 veröffentlicht. Dieses System wurde sekundär wieder in der chinesischen Vorgehensweise aufgenommen und an die dortigen Vorstellungen angepasst.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Nogier, abgerufen am 25.10.2022; M. Noack, Einführung in die Praxis der Ohrakupunktur, 3.A. pro consult/akapit 2015, S. 18ff.)

Welche Vorstellung steht hinter der Ohrakupunktur?

Es gibt verschiedene Modelle und Versuche, einen möglichen Wirkmechanismus zu erklären. Nach Dr. Paul Nogier handelt es sich um eine Form der Reflexzonen-Therapie, der die Idee zugrunde liegt, dass Reize über 200 mögliche Akupunkturpunkte von der Ohrmuschel effektiv zum Gehirn oder anderen Organen des Körpers weitergeleitet werden, um eine gewünschte regulierende Reaktion im Körper zu provozieren.
Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin existiert ein Energie(„CHI“)-Kreislauf im menschlichen Körper in „unsichtbaren Kanälen“. Auf Störungen in diesem Fluss soll aus chinesischer Sicht u.a. über Ohrakupunktur harmonisierend Einfluss genommen werden.

(Quellen: Dr. med. G. Weidinger, Die Heilung der Mitte, 9.A. Ennsthaler Verlag, Steyr 2019, S. 62, M. Noack, Einführung in die Praxis der Ohrakupunktur, 3.A. pro consult/akapit 2015, S. 19 und R. Heyny, Organuhr & 5 Elemente, 1. A. Trias 2019, S. 80ff.)

Wann wird Ohrakupunktur eingesetzt?

Die WHO (World Health Organisation) hat eine Liste von Indikationen veröffentlicht, bei denen Akupunktur eingesetzt werden kann (z.B.: https://link.springer.com/content/pdf/bbm:978-3-540-72356-1/1.pdf, abgerufen am 25.10.2022).*

„Wie oben, so unten – Wie innen, so außen – Wie der Geist, so der Körper.“

(aus dem Kybalion)

Wie läuft die Ohrakupunktur ab?

Im Vorgespräch werden u.a. medizinische Kontraindikationen abgeklärt. Mit einem Punktsuchgerät werden dann völlig schmerzfrei und exakt Punkte im Ohr aufgesucht, die gemäß dieser Methode zu dem von Ihnen im Vorgespräch beschriebenen Bild passen. In diese Stellen werden pro Ohr mehrere feine Akupunkturnadeln sanft eingeführt und für 30-45 Minuten dort belassen. Dauernadeln befestigt man mit einem kleinen Pflaster. Sie können bis zu 7 Tagen im Ohr verbleiben. 

Bei Kindern und empfindlichen oder ängstlichen Menschen können diese Punkte häufig durch Ohrsamen (speziell für die Ohrakupunktur eingesetzte Pflaster mit Samen der Pflanze Vaccaria) oder kleine Magnetkügelchen angeregt werden. Beide dringen nicht in die Haut ein.

Man behandelt in der Regel einmal wöchentlich, manchmal auch in kürzeren Abständen. Die Anzahl der Termine ist individuell unterschiedlich.

Die gesamte Sitzung dauert 45-60 Minuten.

*Wichtiger Hinweis:
Obwohl die WHO (s.o.) eine Liste mit Indikationen für die Anwendung von Akupunktur führt, beachten Sie bitte, dass auch diese noch nicht nach den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin wissenschaftlich hinreichend abgesichert ist, da Metaanalysen und randomisierte Doppelblindstudien (noch) nicht vorliegen. Ein Behandlungserfolg kann nicht garantiert werden.
Alle getroffenen Aussagen über Eigenschaften und Wirkungen sowie Indikationen der Akupunkturbehandlung beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungswerten der Therapierichtung selbst und werden von der herrschenden evidenzbasierten Medizin nicht geteilt.